Gerade in den Herbstmonaten, wenn der Federweiser in den Kühlregalen der Lebensmittelgeschäfte auftaucht, steigt die Lust auf Quiche und Tarte, also pikante Gemüsekuchen auf Basis eines Mürbeteigs.
So ging es auch mir gestern Abend, als ich zudem noch eine einfache aber doch leckere Speise für unseren Verwandtschaftsbesuch gesucht habe. Ein Gemüsekuchen zu dieser Zeit bringt einen weiteren Vorteil. Die Unmengen an Zucchini und Tomaten, die im Spätsommer/Frühherbst die Pflanzenbesitzer zum Verzweifeln bringen, werden in einer leckeren Art und Weise verarbeitet.
Den genauen Unterschied zwischen Quiche und Tarte kenne ich noch immer nicht, daher nenne ich das was am Ende raus kam nach dem was ich vorhatte, nämlich eine Tarte aus Kühlschrankresten, schön pikant angerichtet.
Zutaten:
Für den Teig:
300 g Weizenmehl
190 g weiche Butter
2 Eier
Für den Belag
1 große Zucchini
3 mittelgroße Tomaten
1 Knoblauchzehe
1 mittelgroße Zwiebel
100 g Schinkenwürfel
5 Esslöffel Olivenöl
Je Ein Stengel Rosmarin, Oregano und Salbei
100 g Bergkäse
50 g Ziegenkäse (Rolle)
Für die Sahne-Eier-Maße
300 g Sahne
zwei Eier
drei Eigelb
Pfeffer
Salz
Hilfsmittel
Küchenmaschine mit Knethaken
26 cm - Springform
Nudelholz
1.Schritt: Mürbeteig herstellen und verarbeiten, Gemüse schneiden und einlegen
Grundlage für unsere Karte stellt der Mürbeteig dar.
Während ich bei süßen Kuchen kein großer Fan von Mürbeteig bin, finde ich ihn bei warmen pikanten Gemüsekuchen einfach nur genial.
Zunächst wird das Mehl, die Eier und die Butter hierzu in der Küchenmaschine mit dem Knethaken ordentlich geknetet, bis der Teig sich problemlos von der Schüssel lösen lässt.Dies sollte 10 Minuten dauern.
Bei der Tarte wird der Teig nicht mit Salz gewürzt, die Würze wird alleine durch den Belag auf dem Kuchen verteilt.
Parallel hierzu wird das Gemüse, also die Tomaten, Zweibel und Zucchini in dünne Scheiben geschnitten. Das Gemüse anschließend in einer Schüssel mit Olivenöl, Meersalz und Pefffer sowie kleingehackten Gewürzkräutern (Rosmarin, Oregano und Salbei) verrühren und ziehen lassen. Gerne kann auch ein wenig Herbes-de-Provence-Mischung hinzugegeben werden.
Nach 10 Minuten den fertigen Teig auf einer rutschfesten Unterlage mit dem Nudelholz ausrollen.
Nun eine 26cm-Springform mit Backpapier auslegen (alternativ mit Öl bestreichen) und die Teigplatte in der Springform verteilen.
Da es sich bei einer Tarte um einen dünnen Kuchen handelt, sollte der Teigrand 4cm über dem Boden mit einem Messer abgeschnitten werden.
2. Schritt: Sahne-Eier-Masse herstellen, Tarte belegen
Zunächst den Backofen auf 220 Grad vorheizen.
Damit der Kuchen später einen ordentlichen Geschmack und die richtige Konsistenz erhält, stellen wir nun eine Sahne-Eier-Masse her, welche beim Backen stockt und das Gemüse umringt.
Hierzu die Sahne mit zwei Eiern, Salz und Pfeffer mischen. Zwei weitere Eier werden getrennt und das Eigelb zur Mischung hinzugegeben. Nun die Mischung mit dem Handrührgerät verrühren bis eine homogene Masse entsteht.
Im Anschluss das Gemüse auf den fertigen Teigboden in der Springform gleichmäßig verteilen, den Ziegenkäse verkrümeln und ebenso wie den gewürfelten Schinken sowie eine gedrückte Knoblauchzehe über das Gemüse streuen.
Sind die Zutaten verteilt, wir die Sahne-Eier-Masse über das Gemüse verteilt.
Vorsicht: Da das Ei beim Stocken an Volumen gewinnt, sollte der Füllung in Hinblick auf den Teilrand etwas Wachstumspotential zugestanden werden.
3. Schritt: Backen, Käsebelag
Der "rohe" Kuchen kommt nun auf mittlerer Ebene in den Backofen und wird für insgesamt 35 Minuten gebacken.
Den Bergkäse müsst ihr in der Zwischenzeit mit einer feinen Käsereibe reiben und nach 25 Minuten über den Kuchen verteilen. In der restlichen Backzeit erhält der Käse die nötige Bräune.
Nach 35 Minuten solltet ihr mit den Fingern prüfen ob das Ei ausreichend gestockt hat und der Kuchen eine feste Konsistenz erhalten hat.
Nach Ende der Backzeit den Kuchen aus dem Ofen holen und die Springform vorsichtig öffnen.
Dazu passt ein leichter Blattsalat sowie säurehaltiger trockener Weißwein aus dem Elsaß.
Tipp: Die Karte lässt sich hervorragend vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahren. Meine Fra meint, dass am nächsten Tag Geschmack und Konsistenz noch besser sind als am Backtag. Hierzu die kalte Karte für 15 Minuten bei 180 Grad im Backofen nochmal erwärmen. Probiert es einfach selbst mal aus und teilt mir eure Erfahrungen mit.
Ich wünsche guten Appetit..